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von Rainer Luniak

Was baut man für ein Modell wenn unter anderem die beiden deutschen Wasserflugzeug- Legenden Do 24 und Do X bereits im Keller stehen?

Na klar, die amerikanische Wasserfluglegende Hughes H 4 Herkules, oder auch „Spruce Goose“ genannt was u.a. mit Sperrholzgans oder Fichtengans übersetzbar ist.

Es gibt sicher eine Menge Features, die dieses Flugzeug so besonders und so hochinteressant machen, abgesehen von seiner schieren Größe und Bauart oder auch durch die tolle Computeranimation im Film „Aviator“ mit Leonardo DiCaprio in der Rolle von Howard Hughes.

Deshalb möchte ich diesmal auch zuerst auf das Original eingehen, bevor ich den Modellbau beschreibe auch wenn sicher vieles wegen der Popularität dieses Flugzeuges bereits vielen bekannt ist.

Auszug aus Wikipedia:

Die Hughes H-4 Hercules ist ein vom Unternehmen Hughes-Kaiser entwickeltes und von Hughes Aircraft Company gebautes Flugboot. Auf die Flügelspannweite bezogen war es das größte jemals geflogene Flugzeug, bis es am 13. April 2019 vom Scaled Composites Stratolaunch abgelöst wurde. Da der einzige Flug der H-4 innerhalb des Bodeneffekts stattfand, ist ihre Flugfähigkeit für darüber hinaus gehende Höhen nicht nachgewiesen.

Henry J. Kaiser, der Hersteller der Liberty-Schiffe, hatte die Vorstellung des Baus einer Flotte von sehr großen Flugbooten, die der Unterstützung des US-amerikanischen Kriegseinsatzes dienen sollten. Er wandte sich an Howard Hughes, den er als Partner gewinnen konnte und der seine Erfahrung im Flugzeugbau einbringen sollte. Zusammen gründeten sie die Hughes-Kaiser Corporation, die einige entsprechende Entwürfe der US-amerikanischen Regierung vorlegte und danach im November 1942 einen Auftrag über 18 Mio. US-Dollar zum Bau von drei großen Flugbooten mit der Bezeichnung HK-1 (Hughes-Kaiser 1) erhielt. Eine wesentliche Auflage des Vertrags war die Verwendung von „nicht kriegswichtigen Werkstoffen“ und Arbeitskräften. Somit war nur die Holzbauweise möglich, wobei man hier jedoch Neuland betrat, da vorher niemals ein solch großes Flugzeug aus diesem Werkstoff gebaut worden war. Deswegen erhielt das Flugzeug auch den Spitznamen. Tatsächlich wurde aber hauptsächlich laminiertes Birkenholz in der Form von Duramold verwendet. Dieses Verfahren erlaubte die Herstellung von doppelt gekrümmten Flächen mittels Phenol-Formaldehydharz-getränktem Sperrholz, das mit hohem Druck und bei hoher Temperatur in die entsprechende Form gepresst wurde.

Für Kaiser wurde bald erkennbar, dass seine Erfahrungen und Einrichtungen für den Bau von Schiffen nur von geringem Nutzen beim Bau großer Holz-Flugzeuge waren. Er zog sich daraufhin aus dem Projekt zurück. Die nun als H-4 Hercules bezeichnete Maschine wurde in einem großen, aus Holz errichteten Hangar mit den Abmessungen 228 m × 76 m gebaut. Allein für den Brandschutz wurden sechs Mio. US-Dollar ausgegeben. Im März 1944 war zwar die Fertigstellung noch in weiter Ferne, die vorgesehenen 18 Mio. US-Dollar aber bereits aufgebraucht, so dass der ursprüngliche Vertrag auf ein Flugzeug reduziert wurde. Auch bei Kriegsende war der Bau noch nicht beendet, und Hughes musste sieben Mio. US-Dollar aus privaten Mitteln aufwenden, um die Maschine im Juni 1946 fertigstellen zu können.

Eine weitere Herausforderung war der Transport der H-4 über die 28-Meilen-Strecke von Culver City nach Terminal Island (Long Beach), der alleine 55.000 US-Dollar kostete. Die größten transportierten Teilstücke waren dabei die beiden 48,8 m langen Tragflächenteile.

Am 1. November 1947 wurde die Spruce Goose (Luftfahrzeugkennzeichen NX 37602) zu Wasser gelassen und erste Rollversuche unternommen. Man schleppte sie am 2. November 1947 ins offene Wasser und Hughes absolvierte mit Journalisten aus aller Welt an Bord zwei schnelle Wasserfahrten; bei einem dritten Versuch um 13:40 Uhr hob das Flugboot zum ersten und einzigen Mal ab zu einem Flug von 1,5 km Länge in 20 m Höhe mit einer Geschwindigkeit von etwa 160 km/h. Dabei blieb das Flugzeug stets im Bereich des erhöhten Auftriebs gebenden Bodeneffekts. Seine Flugtauglichkeit außerhalb des Bodeneffekts ist daher nicht nachgewiesen. Die Werte für Flächenbelastung und Leistungsbelastung liegen bei voller Zuladung teilweise unter denen der einigermaßen vergleichbaren Martin „Mars“, die dieselben Motoren verwendete; daher scheinen die errechneten Werte für die Flugleistungen realistisch.

Anschließend wurde das Flugschiff in einem klimatisierten Hangar in Long Beach eingemottet, wobei es nach Hughes’ Anweisung in flugfähigem Zustand gehalten wurde und man sogar die Motoren jeden Monat einmal warmlaufen ließ. Erst nach dem Tod von Hughes konnte das Flugschiff der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Hierfür wurde ein gigantischer Rundkuppelhangar gebaut. Von 1981 bis 1992 diente die H-4 Hercules im Hafen von Long Beach zusammen mit dem großen Transatlantikliner RMS Queen Mary als Ausstellungsstück. Seit 1992 steht das Flugboot im Evergreen Aviation Museum in Mc Minnville, Oregon.

Bis 2017 hatte dieses Flugschiff die größte Flügelspannweite sowie die größte Flügelfläche aller bisher gebauten Luftfahrzeuge. Die Spruce Goose war das erste Flugzeug mit vollständig hydraulisch angetriebenen Steuerflächen.

Kenngrößen, Daten (die Leistungsdaten sind Rechenwerte):

Besatzung 18

Passagiere bis zu 750

Länge 66,74 m

Spannweite 97,51 m

Höhe 25,15 m

Flügelfläche 1061,80 m²

Flügelstreckung 9,0

Leermasse ca. 122.500 kg

Startmasse ca. 181.500 kg

Flächenbelastung 124 kg/m² mit 10 t Zuladung – 170 kg/m² mit voller Zuladung*

Antrieb acht 28-Zylinder-Mehrfachsternmotoren Pratt & Whitney R-4360-4A
mit je 2240 kW (3040 PS)

Leistungsbelastung 5,45 kg/PS bei 10 t Zuladung, 7,94 kg/PS bei voller Zuladung *

Propeller Vierblatt-Verstell-Propeller Hamilton Standard mit 5,23 m Durchmesser

(Geplante) Höchstgeschwindigkeit 378 km/h in Meereshöhe

(Geplante) Reisegeschwindigkeit 320 km/h

(Geplante) Dienstgipfelhöhe 6370 m

(Geplante) Reichweite 4827 km

 

Nun aber zum Modell

Welche Frage gilt es zuerst zu klären?

Logisch- wie groß darf das Modell werden damit es noch in den aktuellen PKW passt?

Am Ende der Überlegungen stand ein dreiteiliger Flügel mit 2.5 m Spannweite, 1,4 m Mittelteil mit den acht Motoren und zwei 0,55 m Ansteckenden mit den Querrudern und den Stützschwimmern.

Der Rumpf ist einteilig, das Seiten- und Höhenleitwerk als komplettes Bauteil abnehmbar.

Welche Bauart bietet sich an, wenn man möglichst leicht aber dennoch stabil bauen möchte?

Erste Überlegungen weitestgehend mit Depron-Platten zu bauen, um unter der 5 Kg-Grenze zu bleiben wurden spätestens dann verworfen als ich in Youtube die Filme von solchen Exemplaren gesehen habe und wie die weichen Flügel bei jeder Turbulenz auf und ab schwingen. Das entspricht nicht meinem Anspruch an eine gewisse Vorbildtreue.

Also wurde folgende Auswahl getroffen:

Tragflächen in konventioneller Styropor / Abachi – Bauweise, Oratex-Bügelfolie,

Leitwerke aus 20 mm Hartschaumplatten, profiliert, mit 80 Gramm GFK beschichtet,

Rumpf inneres Gerüst aus Depron mit 2 mm Balsa und 80 Gramm GFK beschichtet.

Als Antrieb wurden acht Koptermotore 2204, 2300 KV mit 6x4 Kohleprops an zweimal 5000 mA- Lipos 3S vorgesehen. Prüfstandmessungen ergaben bei 15 A max. einen Standschub von 500-530 Gramm je Motor.

Zuerst wurden die Tragflächen gebaut.

Die Profilwahl fiel auf das NACA 4415, ein tragendes Profil mit 15 % Dicke für langsame Modelle – ähnlich dem Clark Y. Das Original hatte ein sehr dickes, halbsymetrisches verwölbtes Profil. Das 4415 wird auf dem ganzen Flügel verwendet, Tiefe innen 405 mm, außen 170 mm. Die beiden Außenflügel sind auf Ihre Länge von 550 mm um plus 2,5 ° geschränkt, sie sind mit einer 12x1mm Kohlerohr-Steckung mit dem Innenflügel verbunden. Mangels genauer Angaben wurde anhand von Fotos und 3-Seiten-Ansichten eine V-Form von 66 mm je Seite ermittelt und bei der Verbindung der beiden Mittelteile berücksichtigt.

Das Flügel-Mittelteil ist hier noch nicht miteinander verbunden.

In dieser Phase wurden die Motorkabel eingezogen, je 3 Stück pro Motor da die Regler nicht in den Motorgondeln platziert werden, sondern im vorderen Rumpf um die Verbindung zwischen Akku und Regler möglichst kurz zu halten.

Das ergibt zwar für jeden Antrieb drei anstatt zwei Kabel und eine grüne Multiplex-Steckverbindung, erspart aber acht Kondensatorbänke wegen der ansonsten sehr langen Stromversorgungskabel.

Die Motorgondeln sind aus 2 Lagen GFK laminiert, mit einem 10 mm dicken Motorspant aus Pappelsperrholz verschlossen und stumpf an die Flügelkontur mit angedicktem Epoxidharz angeleimt.

Die Außenflügel sind auf ganzer Länge mit Querrudern versehen und nehmen die Stützschwimmer – welche aus Hartschaumplatten „aus dem Vollen geschnitzt“ und mit 80 Gramm GFK belegt wurden – mittels einer 6 mm Kohlerohr-Steckung auf.

Auf Landeklappen oder Bremsklappen am Innenflügel wurde wegen der zu erwartenden niedrigen Grundgeschwindigkeit des Modells verzichtet.

Alle Tragflächenteile sind aus 80 mm Styropor-Platten geschnitten und mit 1 mm Abachi-Fournier und Epoxidharz beplankt, Nasenleiste und Randbogen aus 12 mm Balsa.

Hier durften die Antriebe zum ersten Mal ihren Arbeitsplatz einnehmen und einen kurzen Probelauf im unteren Drehzahlbereich absolvieren, Vollgas geht im Keller nicht – da sind die Regale leergefegt.

Vier links, vier rechts ist kein Strickmuster, sondern die Laufrichtung der Antriebe die über Zuschaltung der Seitenruderfunktion das Manövrieren auf dem Wasser erlauben, ein Wasserruder hat auch das Original nicht.

Die Motorverkleidungen sind wie die Gondeln aus 2 Lagen GFK, die Attrappen der Ölkühler aus Hartschaum geschnitzt.

Nächste Baustufe war das Leitwerk.

Es besteht wie erwähnt komplett aus 20 mm Hartschaum-Platten, die auf ein symmetrisches Profil geschliffen wurden, ohne jegliche Holme oder andere Verstärkungen. Die Festigkeit und Stabilität erhält das Ganze lediglich über die GFK-Oberfläche.

Die Verbindung zum Rumpf übernimmt ein 12x1 mm Kohlerohr dass im Seitenleitwerk verankert ist. Das Seitenleitwerk ist mit dem Höhenleitwerk fest verbunden, beides als Einheit wird in dem auf dem Bild noch weiß grundierten Unterteil fixiert und befestigt. Das Unterteil wird später fest im Rumpf eingebaut.

Alle Ruderflächen sind mit KAVAN-Scharnieren angeschlagen. Diese sind beidseitig mit Ponal-Express in Schlitze im Hartschaum geleimt. Dies mag manchem erfahrenen Modellflieger sehr gewagt vorkommen.

Allerdings ist dies nicht das erste Modell in dieser Ausführung und es hat trotz mitunter rauen Anforderungen nie versagt. Wichtig ist, dass die Schlitze und die Löcher in den Scharnieren sorgfältig mit Ponal-Express ausgefüllt werden, dieser schrumpft beim Austrocknen unerheblich. Wichtig ist, dass bis zur Erstbelastung ausreichend Trocknungszeit vergeht. Ich gehe davon mindestens 4 Wochen aus da aus dem Hartschaum praktisch keine Feuchtigkeit entweichen kann. Ein Versuch nach 4 Wochen ein Scharnier im Schraubstock eingespannt mittels Hebeln aus dem Block zu reißen führte lediglich zur Zerstörung des Versuchsblocks bis zur Freilegung der Klebstelle um das Scharnier – die Klebermasse war 100% ausgehärtet. Die 4 Wochen dauert in der Regel eh das weitere Finish des Modells.

Im Leitwerk sind 3 Stück 11 mm-Servos mit 4,0 kgcm verbaut, die elektrische Verbindung ist mit den grünen Multiplex-Steckern realisiert.

 

Kommen wir also zum Aufbau des Rumpfes.

 Zunächst musste eine Möglichkeit zum konstruktiven Aufbau des Rumpfes gefunden werden.

Dieser ähnelt in seiner Form einer steinzeitlichen Keule alla Fred Feuerstein. Er weist über die Länge sich verändernde Querschnitte auf, welche von kreisrund am Heck über oval bis tunnelförmig im vorderen Bereich gehen. Deshalb musste zuerst eine 2-Seiten-Ansicht im 1:1 Maßstab gezeichnet werden aus der dann im Abstand von ca. 120 mm die einzelnen Querschnitte zeichnerisch erzeugt wurden.

Nun war erkennbar, wie ein Aufbau aussehen müsste. Ich entschied mich dafür einen kastenförmigen Innenrumpf aus 9 mm Depron zu erstellen. Dieser geschlossene Kasten ist verdreh – und verwindungssteif und erlaubt dadurch einen einfachen Aufbau der äußeren Kontur. Dies erfolgte dann indem für jeden ermittelten Querschnitt (Spant) jeweils 3 bzw. 4 Teilspanten auf den Kasten aufgeklebt wurden. Im vorderen, unteren Bereich, d.h. der Kiel bis zur Stufe und hinter der Stufe wurde aus 30 mm Hartschaumplatte aus dem Vollen herausgeschliffen und als unterer Abschluss an den Rumpfkasten geklebt. In diesem Bereich sind eben nur 3 Teilspanten erforderlich. Alle Klebungen wurden mit UHU-Por ausgeführt. Im Heck wurde dann das oben beschriebene Unterteil des Leitwerks integriert. Im vorderen Rumpfteil wurde ein Akkuschacht eingebaut, der bis zur Vorderkante der Tragfläche reicht, damit wird eine zusätzliche Rumpföffnung zum Akkuwechsel vermieden, dies stellt sich später nach der Fertigstellung als gute Entscheidung heraus – ist doch die Partie der Pilotenkanzel nicht durch solche Kompromisse verschandelt und hat eine homogene Oberfläche.

Der so weit fertiggestellte Innenrumpf wiegt lediglich ca. 300 Gramm.

Mittels Schleiflatte wurden anschließend die Spanten egalisiert, sodass eine saubere Linienführung entsteht. Danach wird dieses Bauteil sektionsweise mit 2 mm Balsa beplankt. Wegen der teilweise sehr engen Radien ist das Wässern den Beplankungsteile und Fixieren mit Klebeband bis zum Trocknen   (ca.24 Std.) erforderlich. Das Aufbringen der Beplankung erfolgt dann mit Ponal-Express, der nächste Beplankungsabschnitt kann dabei gleichzeitig vorgefertigt, gewässert und fixiert werden. Das Trocknen von Verklebung und nächstem Abschnitt erfolgt dann zeitgleich.

So ist nach wenigen Tagen ein Rumpfrohling entstanden, der nach dem Verschleifen mit 80 Gramm Glasgewebe laminiert wird. Schon liegt die Fred Feuerstein-Keule auf dem Baubrett!

Was dann folgt ist ebenso faszinierend wie wichtig für das weitere Gelingen des Projekts.

Zunächst erfolgt die erste Hochzeit des Leitwerks mit dem Rumpf, gefolgt von der Kontrolle des geplanten Einstellwinkels von -0,5° bis +- 0,0°.

Danach wird der Rumpf mit Leitwerk in einer provisorischen Helling so fixiert, dass die Rumpfmittelachse (auf dem Foto als durchgehende Linie von der Nase bis zum Rumpfende erkennbar) horizontal im Wasser liegt und nicht verrutschen kann.

Nun wird der Ausschnitt für den Tragflügel eingemessen und beidseitig am Rumpf aufgezeichnet.

Spätestens jetzt muss der Anstellwinkel zwischen Rumpfmittellinie und der Profilsehne endgültig festgelegt und bei dem Flügelausschnitt berücksichtigt werden. Dazu müssen die Profilpolaren berücksichtigt werden. (Gibt’s als Buch oder im Internet) Bei einer angenommenen mittleren Fluggeschwindigkeit von 40 – 50 km/h (11,1 – 13,8 m/s) ergibt sich eine Re-Zahl von ca. 223 000 – 277 000. Nach den Polardiagrammen stellen sich damit vernünftige Beiwerte für Widerstand und Auftrieb bei einem Anstellwinkel von 3,2°-3,5° ein. Die Profilsehne verläuft als gerade Linie durch Profilende und Mitte Nasenradius und bildet beim NACA 4415 zu dessen gerader Unterseite bereits einen Winkel von 2,2°. In logischer Folge wurde der Anstellwinkel bezogen auf die Profilunterseite um weitere 1,0° auf 3,2° erhöht und der Flügelausschnitt so angezeichnet und herausgearbeitet. Dabei muss beachtet werden, dass das ausgetrennte Teil nicht beschädigt wird da später daraus der vordere und der hintere Übergang Flügel/Rumpf hergestellt werden muss.

Mit dem Einpassen des Flügels, Einbau der erforderlichen Spanten und Verstärkungen im Bereich des Ausschnittes sowie die Aufnahme der Flügelbefestigung geht es weiter. Der durch den Ausschnitt entstehende Zwischenraum zwischen dem inneren Depronkasten und der Balsa-Beplankung wird im Bereich der ganzen Flügelauflage mit 2 mm Balsa beplankt. Der gesamte Rumpf weist durch die quasi-doppelwandige Ausführung eine enorme Festigkeit auf, die äußere GFK-Auflage schützt vor Beschädigung.

Die eingebauten Verstärkungen des Flächenausschnitts aus 4 mm Pappelsperrholz

Die beiden Panels mit je 4 x 30 A-Reglern und den Steckverbindungen zu den Motoren.

Rechts der Akkuschacht der die beiden 5000er Dreizeller -zur Motorstromversorgung und einen 3000er Zweizeller zur Empfängerstromversorgung aufnimmt.

Die endgültige Gewichtsbilanz nach Einstellung Schwerpunkt mit zusätzlich Blei in der Schnauze liegt bei 6,0 Kg, flugfertig mit allen Akkus. Der Flügel wiegt komplett 1,8 Kg, davon ca. 650-700 Gramm Kabel.

Die Flächenbelastung stellt sich damit bei 82 g/dm2  ein. Ich glaube, dass damit ein dem Vorbild gut entsprechendes Modell entstanden ist das auch in seinem Flugverhalten diesem Anspruch genügen wird.

Bleibt nur noch auf das für einen Erstflug akzeptable Wetter zu warten, ich hoffe dann den Einen oder Anderen am Platz zu treffen. (Ja der Erstflug wird von festem Boden aus gestartet werden.)

PS: Das Original hatte außer den Kennungen keine weiteren Decals, diese wurden wie auch die Folien für die Türen und Bullaugen wieder von Stephan angefertigt-nochmals Danke.

Mittlerweile erfolgten die ersten Flüge.

Das mit Klettband an der Rumpfunterseite fixierte – eigentlich als Provisorium gedachte – ungesteuerte Fahrwerk hat sich dabei bestens bewährt.

Die Einstellungen von Schwerpunkt und Einstellwinkeln haben sich als vollkommen richtig erwiesen. Beim Erstflug musste lediglich das Höhenruder zwei Zacken negativ getrimmt werden, alle anderen Steuerfunktionen hatten gestimmt.

Die Vollgasleistung der acht Motore kommt lediglich beim Start zum Einsatz, der Gegenanflug erfolgt bereits mit Halbgas, das Cruisen mit Viertel- bis Halbgas steht dem Flugbild dieses Modells am besten.

Bleibt nur noch auf baldiges Erproben auf dem Wasser zu hoffen was aber bei dem bisher sehr gutmütigen Flugverhalten keine Probleme erwarten lässt.

Nach all den negativen Nachrichten der vergangen Monate, gibt es jetzt doch langsam auch Erfreuliches. Die Zahlen der Neuinfektion sinken deutlich und es können immer mehr Einschränkungen zurückgenommen werden. So hoffen auch wir, dass bald eine Normalisierung auf unserem Flugplatz eintreten könnte und wir auch unser Clubhaus mit der doch sehr willkommen Möglichkeit, Kaffee und Kuchen oder gekühlte Getränke zu genießen, wieder nutzen können.
Wie Ihr alle wisst, ist das Jahr 2021 ein besonderes Jahr für den Flug und Modellbauclub Dietzenbach, es ist das Jahr unseres 50 jährigen Bestehens. Nicht sehr viele Modellbau Vereine können auf eine so lange Geschichte zurückblicken. Daher, eigentlich Grund genug ein solches Jubiläum mit einer großen Flugschau und vielen Gästen und Freunden zu feiern. Bei all dem Optimismus, den wir gegenwärtig im Vorstand verspüren, können wir uns aber noch nicht vorstellen, dass ein solches Jubiläumsfest, in der Art wie wir es uns vorstellen, in diesem
Sommer möglich sein wird. Auch sind dafür im Vorfeld viele Organisationen, Genehmigungen und Einladungen notwendig. All das hätte längst passiert sein müssen, aber das Risiko der Absage war uns einfach zu hoch.
Wir haben daher im Vorstand, nach langem Zögern und Abwarten, die sehr schmerzliche Entscheidung getroffen, unsere Jubiläumsfeierlichkeiten auf die nächste Flugsaison 2022 zu verschieben. Dann aber mit FULL POWER und SMOKE ON, wir gehen fest davon aus, dass im nächsten Jahr wieder Feiern und Flugshows annähernd so möglich sein werden, wie wir es aus der Vergangenheit kennen. Ein mögliches Datum werden wir in Kürze bekannt geben.
Nichts desto Trotz werden wir auf unser 50 Jahre Jubiläum in der Presse, den Fachzeitschriften und auch auf unserer Homepage hinweisen. Angefangen hat bereits die Offenbach Post, mit einem Artikel über den Verein, der vor ca. einer Woche veröffentlicht wurde. (in Kürze auch auf unserer Homepage zu lesen).
Wir hoffen, dass wir diese nicht ganz einfache Entscheidung, auch mit Eurem Einverständnis getroffen haben. Dieses Ereignis war uns einfach zu wichtig, als es jetzt mit vielen Einschränkungen nur für wenige Teilnehmer, im tatsächlichen Jubiläumsjahr durchzuführen.

Wir freuen uns aber jetzt erstmal auf eine hoffentlich etwas „Normalere“ Flugsaison 2021.

Bleibt Gesund und Munter, der Vorstand des FMCD, Dietzenbach im Mai 2021

Die Flugsaison 2021 kann kommen.

Bedingt durch die Kontaktbeschränkungen aufgrund COVID 19 sind momentan nur sehr wenige Modellflugzeuge am Fluggelände am Sandhorst in Dietzenbach zu sehen. Dennoch beginnt das Jahr schon jetzt sehr gut für den Verein.

Seit ich den Vorsitz des Vereines im Jahr 1991 von meinem Vorgänger übernommen habe, gab es immer wieder Probleme mit der Anpflanzung eines Eichenwaldes östlich unseres Fluggeländes. Mal wurden hier Bäume gefällt, mal wurde hier illegal Erde abgelagert, ja sogar ein Panzerschrank wurde einst hier entsorgt. Um diese Probleme zu beseitigen wurde bereits im vergangenen Jahr wieder Kontakt zur Stadt Dietzenbach, sowie der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Offenbach gesucht. Basierend auf einem Vorschlag der Unteren Naturschutzbehörde wurde jetzt in vielen E-Mails und in drei Ortsterminen am Sandhorst, eine für alle Beteiligten hervorragende Maßnahme beschlossen.

Mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde, der Stadt Dietzenbach, sowie des Hessen Forst in Langen wird in einem 10 jähren Wechsel, jeweils ein Teilstück dieser Fläche zunächst „Auf Stock gesetzt“ und danach dem sukzessiven Wachstum überlassen, d.h. kein weiterer Eingriff erlaubt. Das so liegengelassene Gehölz soll neuen Pflanzen und Tieren Unterschlupf und Schutz bieten. Für die Modellflieger bedeutet das jetzt einen deutlich verbesserten Anflugbereich zum Fluggelände. Im Gegenzug erklärte sich der Verein bereit, die gepachteten Wiesenflächen östlich des Vereinshauses nicht mehr zu nutzen und ebenfalls einer Suklimation zu überlassen. Zudem werden nicht für den Modellflug benötigte Wiesenflächen, sowie der Parkplatz, nur noch ein-bis zweimal pro Jahr, in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde gemäht. Letztlich erklärte sich der Verein bereit, die illegalen Erdablagerungen auf der gepachteten Fläche entfernen und fachgerecht entsorgen zu lassen. Von der Erledigung dieser Maßnahmen konnten sich die Beteiligten beim Ortstermin in dieser Woche bereits überzeugen. Die Forstarbeiten im ersten Teilstück werden im Februar 2021 erfolgen.

Der Flug und Modellbau Club Dietzenbach bedankt sich sehr herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit, bei der Stadt Dietzenbach, der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Offenbach, sowie dem Hessen Forst in Langen.

Ralf Kaiser, 1. Vorsitzender FMCD Jan. 2021.

von Rainer Luniak

aktualisiert 28.07.2020

Einige von Euch werden sich erinnern dass am Anfang meines Bauberichtes von der Do 24 - die mittlerweile herrlich fliegt – bei der Wahl des Vorbilds auch die Do X in der engeren Auswahl stand.

Nach Abwägung der vielen den Bau beeinflussenden Fakten habe ich mich für die folgende Ausführung entschieden bei der die oberste Zielsetzung ein Abfluggewicht unter der 5 kg-Grenze war.

Vorbild wir nicht die allseits bekannte und bereits mehrfach als Modell nachgebaute deutsche Maschine vom Weltflug 1929 werden. Es wurden ja damals von Dornier 3 mehr oder weniger baugleiche Muster gebaut wovon 2 Maschinen an Italien verkauft wurden.

Ich habe mich für die italienische, auf den Namen „Alessandro Guidoni“ getaufte Maschine mit der Kennung I-ABBN entschieden – auch wegen der vollverkleideten Motorpylone – was den Bauaufwand etwas reduziert.

Als Motorisierung sind vorgesehen 6 Stück Koptermotore 2206, 2600 KV an 2x 2S1P Lipos. Damit kann gegenüber Standardmotoren an 3S-Lipos ca. 500 Gramm eingespart werden.

Rumpf und Leitwerk werden in der bewährten Hartschaumplatten-Technik erstellt, wobei jedoch vermehrt 9 mm Depron zum Einsatz kommt.

Der Flügel wird in konventioneller Balsaholz-Holm / Rippenbauweise mit Oratex-Bespannung erstellt werden. Die Motorpylone werden aus Depron erstellt.

Dornier Do X Original Modell
Spannweite 48,0 m 2,15 m
40,1 m Original 1,70 m
Gewicht leer 28250 kg 4,9 kg
Gewicht max. 52000 kg 4,9 kg
Antrieb 12 x V12 Curtiss
je 470 KW
6 x 320 W

Derzeitiger Bauzustand wie auf den folgenden Fotos:

Untere Rumpfpartie – Vorderteil bis zur Stufe aus 60 mm Platte Hartschaum aus dem Vollen gearbeitet – Hinterteil ab Stufe aus 20 mm Hartschaumplatte hergestellt – Stützschwimmer aus 60 mm Hartschaum mit dem heißen Draht geschnitten.

Spanten und Akkuschacht aus 9 mm Depron.

Auch die bereits rohbaufertigen Motorpylone sind aus 9 mm Depron mehrschichtig hergestellt.

Teil 2 entsprechend dem aktuellen Bauzustand am 10.04.2020:

Corona treibt ein seltsames Spiel mit uns, einerseits wir man in den Keller verbannt und der Baufortschritt nimmt rasant an Fahrt auf, andererseits gibt es mittlerweile gravierende Engpässe bei einigen Materialien und Teilen.

Aktuell sieht die Do X wie folgt aus:

Der Rumpf ist mittlerweile geschlossen, Seitenwände auch aus 9 mm Depron, oberer Rumpfabschluss aus 20 mm Hartschaumplatten. Tragflächenauflage und die Brücke (Steuerhaus) sind rohbaufertig. Das Ganze soll mit 80 gr. Glasgewebe belegt werden.

Das komplexe Leitwerk wurde aus Festigkeitsgründen nicht wie geplant aus Depron erstellt, dies schien mir bei dem hochgesetzten Höhenleitwerk zu gewagt.

Das komplette Leitwerk ist zum Transport abnehmbar und wird mit zwei Kohlerohren 10 und 6 mm fixiert. Das Höhenleitwerk ist aus Styropor mit 0,8 mm Abachifurnier, die runden Randbogen aus Hartschaum mit 80 gr. Glasgewebe belegt.

Das Seitenleitwerk ist klassisch aus leichtem Pappelsperrholz und Balsa erstellt, das Seitenruder ist wie die Randbogen aus Hartschaum mit Glasgewebe.

Zusammen mit der im Rumpf eingebauten Führung für die Kohlerohrsteckung, jedoch ohne Servos bringt das komplette Leitwerk 300 Gramm im Rohbau auf die Waage. Dazu werden 3 Servos mit je 13 gr. und 2,5 kg/cm Stellmoment kommen.

Die Motorisierung ist derzeit wieder vollkommen offen da aus bekannten Gründen keine Ware aus China kommt und die Bestände hier stark geschrumpft sind sodass eine sinnvolle Auswahl nicht möglich ist.

Ähnlich ist es mit der Liefermöglichkeit von Balsaholz, ein Lieferant bei dem ich schon mal gekauft habe, dessen Bestand im Shop nahezu komplett nicht lieferbar ist hat mir auf Nachfrage geantwortet dass er bereits seit November 2019 keine Lieferung aus Südamerika erhält weil von China Spitzenpreise für Balsaholz aller Qualitäten gezahlt wird. Hintergrund-dort werden Windkraftanlagen in immensen Stückzahlen gebaut und das Balsa wird als Stützkonstruktion in die Rotorblätter gestopft !!!

Nun habe ich doch einen Lieferanten gefunden –am nächsten Mittwoch soll die Lieferung eintreffen, bin mal gespannt was da für eine Qualität ankommt. Wenn die passt geht der Aufbau des Tragflügels los.

Das wird im nächsten Abschnitt zu sehen und zu lesen sein.

Bis dahin hoffe ich es geht allen Vereinskameraden gut auch wenn wir uns derzeit nicht auf dem Flugplatz treffen können – bleibt gesund und baut fleißig Modelle !

Teil 3 entsprechend dem Bauzustand vom 20.06.2020

Der Aufbau der Tragfläche hat einen riesigen Spaß gemacht, die Holzwürmer unter Euch können das sicher nachvollziehen – aber vielleicht traut sich auch mal ein eingefleischter Schaumwaffelflieger an so ein Projekt.

Da der Flügel einen rechteckigen Grundriss hat war das Herstellen eines Rippenblocks mit 4 Sperrholzrippen und 32 Balsarippen sehr schnell erledigt. Zwei Hauptholme aus 13x6 mm Kiefer auf die ganze Spannweite mit 3 mm Balsa zu einem T-Profil verkastet tragen die Last. Rippen aus 3 mm Balsa mit Aufleimer 2 mm Balsa, Beplankung 2 mm Balsa. Die 4 mm Sperrholzrippen sitzen 2x in der Flügelmitte um die Last der Flächenschrauben aufzunehmen und je eine an der Stelle der Lasteinleitung der Flächenstützen. Mit dem Verschleifen der 10x30 mm Nasenleiste war der Flügelrohbau bereits nach einer Woche erledigt.

Die recht großen Randbögen 150x400 mm wurden aus mehreren Schichten Depron und 20er Isolierschaumplatten innen hohl aufgebaut, geschliffen und mit 80 gr. –Gewebe laminiert und dann stumpf an die äußeren Rippen geleimt.

Vor dem Aufbringen der oberen Beplankung nahmen die vorgefertigten Motorpylone ihren Platz ein und die komplette Verkabelung des Flügels und des Antriebs musste eingebaut werden.

Die Querruder wurden ausgeschnitten, verkastet und Ruderhörner aus 1,5 mm GfK-Platten angefertigt und eingeklebt . Es folgte der Einbau der Querruderservos, hier zwei Standard- 7 kgcm Servos.

Weiter geht es mit dem Rumpf und zwar mit der Anfertigung der hinteren Stufe aus einer Hartschaumplatte sowie dem Einbau und der Anlenkung des Wasserruders.

Nach dem Verschließen der Rumpföffnung für die Ruderanlenkung folgte das Aufbringen der Glasfaserbeschichtung mit Epoxidharz und 80 gr. –Glasgewebe auf dem gesamten Rumpf.

Daran schließt sich die unangenehmste Arbeit der ganzen Bauphase an – das mehrfache Verschleifen, Spachteln und Grundieren der gesamten Rumpfoberfläche. Allerdings habe ich mir bei diesem Modell nicht zum Ziel gesetzt eine möglichst makellose, glatte Oberfläche zu erzielen.

Zum Einen war das beim Original sicher auch nicht der Fall, zum Anderen wollte ich dass die Gewebestruktur auch nach der silbernen Endbeschichtung noch erkennbar ist da Flügel und Leitwerk mit Oratex-Gewebefolie bespannt werden und somit am ganzen Modell ein Oberflächeneffekt mit Gewebecharakter vorliegt.

Nachdem die erste Grundierung aufgebracht war wurden die Stützen zwischen Rumpf und Stützkörper aus 5 mm Kohlerohr eingebaut. Die Flächenstützen wurden ebenfalls aus 5 mm Kohlerohr hergestellt. Sie sind an der Tragfläche mit einem Drehgelenk angeschlagen und werden mit den im Stützkörper eingeharzten Gegenstummeln durch einen über geschobenen Kunststoffschlauch verbunden. Dadurch ist der Aufbau am Startplatz recht einfach.

Noch unfertig aber doch schon eine imposante Erscheinung.

Nun geht es in Richtung Finish. Mittlerweile sind auch die Motore eingetroffen. Entgegen der am Anfang des Berichts angepeilten Antriebsauslegung wird diese nun wie folgt aussehen:

Auf Grund der erforderlichen Schwerpunkt -Ballastierung werden zwei 5000mAh – 3S1P – Lipos in der äußersten Rumpfspitze benötigt. Daher ist die Wahl auf 6 Standardmotore der Größe 2830 /1300 KV mit 4-Blatt-Propeller gefallen. Mit 6x4,5 Zoll 4-Blatt erzeugen diese Motore je 720 Gramm Standschub bei 13,5 A Stromaufnahme. Bei einem Startschub von ca. 4,3 KG sollte das Abwassern kein Problem sein und im Flug kann sicherlich die Leistung weit zurückgenommen werden.

Ein Wermutstropfen zum vorläufigen Schluss: Die angepeilte 5,0 KG-Gewichtsgrenze ist mit dieser Auslegung höchstwahrscheinlich nicht zu realisieren.

Ich melde mich mit der Fortsetzung nach dem abschließenden Finish, von einer Flugerprobung auf dem Rodgauer Freibadsee im laufenden Jahr kann man ja derzeit nur träumen.

Teil 4: Fertigstellung

Das Finish ist nun auch abgeschlossen. Der mit Felgensilber aus dem Baumarkt lackierte Rumpf wurde mit den runden Fenstern und den schwarzen Streifen welche die Verstärkungen in Längsrichtung imitieren aus DC-Fix-Folie erstellt. Die Rumpfunterseite wurde wie beim Original in Schwarz gehalten. Die Kennungen und Schriftzüge hat wieder unser Vereinsmitglied Stefan Langhammer erstellt – vielen Dank nochmals.

Die im vorhergehenden Abschnitt genannten Motore wurden eingebaut und die jeweils 30 A-Regler in den Motorgondeln montiert. Die Kabelverbindungen im gesamten Flügel-und Antriebsbereich wurden allesamt gelötet und somit Unmengen von Steckverbindungen eingespart.

Die sechs Druckpropeller sind lediglich Attrappen und mit einer zentralen Schraube abnehmbar fixiert.

Nachdem nun auch nach immerhin 4 Monaten und einigen e-mails  die drei Leitwerkservos geliefert wurden konnte auch das Leitwerk fertig gestellt werden. Die Verbindung zum Empfänger erfolgte mit einer grünen Multiplex Steckverbindung deren Kabelanschlüsse mit Heißsiegelkleber wasserdicht gemacht wurden. Nach der endgültigen Schwerpunktbestimmung liegt das Gesamt-Fluggewicht nunmehr bei 6,5 Kg – Ziel stark verfehlt – aber bei  77 Gramm /dm2 Flächenbelastung noch locker fliegbar.

Rein optisch kann man von einem gelungenen Modell sprechen wie die folgenden Fotos beweisen. (Bitte stört euch nicht an der Unordnung in meinem Bastelkeller) Eine flugtechnische Erprobung wird wohl nach Stand der Dinge erst anlässlich unserer Veranstaltung am 10. Und 11. Oktober 2020 stattfinden können.

Zum Schluss  noch etwas Historie:  (enthält Auszüge aus WIKIPEDIA)

Die Do X war zu seiner Zeit das mit Abstand größte Flugzeug der Welt. Wie sehr  die Dornierwerke und Ihre Ingenieure damit Ihrer Zeit voraus waren lässt sich auch daran erkennen dass der 1929 aufgestellte Rekord mit 169 Passagieren erst mehr als 20 Jahre später durch die Lockheed Constellation  gebrochen wurde.

Die Produktion von insgesamt 3 Baumustern erfolgte von 1928 bis 1931 auf dem Werftgelände im schweizerischen Altenrhein am Bodensee .  Der Erstflug erfolgte am 12. Juli 1929 auf dem Bodensee, die Abnahme durch die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt erfolgte im Oktober 1930, sie erhielt die Kennzeichnung        D-1929.

Die Do-X 3 „Alessandro Guidoni“ hatte ihren Erstflug am 12.03.1932 und wurde am 13.03.1932 nach der Alpenüberquerung an Italien ausgeliefert.

Je Flugzeug wurden 240.000 Arbeitsstunden an 570 Arbeitstagen aufgewandt.

Der Start der D-1929 zu dem bekannten Weltflug war am 5.11.1930 - die Ankunft in New York nach Zwischenlandungen in Holland, England, Frankreich, Portugal, Gran Canaria, Portugiesisch Guinea, Rio de Janeiro, Karibik und Miami am 27.08.1931. Nach einem weiteren 5-monatigen Deutschlandflug kehrte die Do-X am 14.11.1932 nach Altenrhein zurück.

Der Einsatz wurde 1933 eingestellt wohl auch wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit aber auch weil die „neuen Machthaber“ andere Pläne insbesondere für die militärische Nutzung der Luftfahrt hatten. Die D-1929 wurde in Travemünde demontiert und nach Berlin verschifft wo sie in der Deutschen Luftfahrtsammlung ausgestellt wurde. Ein Bombenangriff im November 1943 hat sie größtenteils zerstört, die Trümmer fielen überwiegend Altmetallhändlern in die Hände sodass heute nur wenige Fragmente im Deutschen Technikmuseum Berlin zu sehen sind.

Das Schicksal der beiden an Italien gelieferten Do X2 „Umberto Maddalena“ und Do X3 „Alessandro Guidoni“ war lange unbekannt. Die beiden Maschinen wurden 1931 für die italienische Società Anonima Navigazione Aerea (SANA) bestellt, wo sie im Mittelmeerverkehr entlang der italienischen Westküste von Genua bis Tripolis eingesetzt werden sollten. Diese geplante Verwendung wurde jedoch nicht umgesetzt. Beide Maschinen erhielten anstelle der Curtiss-Motoren Triebwerke von Fiat mit nur rund 440 kW (600 PS). Nach ihrer Alpenüberquerung wurden sie von den italienischen Streitkräften von der Flugbootbasis in La Spezia-Cadimare aus für Trainingsflüge der Höheren Kriegsschule eingesetzt. Getestet wurde ein Einsatz als Bomber, für diesen Zweck erhielten sie einen verglasten Heckstand. Das Militär veranstaltete einige Italien-Rundflüge, um die Akzeptanz der relativ hohen und umstrittenen Ausgaben für die beiden Maschinen in der Bevölkerung zu erhöhen. Die Do X2 wurde nach einer dritten Havarie 1935 außer Dienst gestellt. Beide Flugzeuge wurden (obwohl die Do X3 nie einen Schaden erlitt) 1937 verschrottet, wohl wegen technisch und ökonomisch unvertretbaren Aufwands.

Die Do-X 3 war auf den Namen Alessandro Guidoni getauft. Dieser war Brigadegeneral und Flugpionier. Er starb bereits mit 47 Jahren bei der Erprobung eines selbst entwickelten Fallschirms.

MIG 15 von 3D Print-Lab

Erster kleiner Erfahrungsbericht.

Endlich war sie fertig, die gedruckte MIG 15. Im Januar hatte ich von meinem Freund Thomas den Teilesatz für die MIG 15 aus dem 3D Drucker bekommen und war seitdem mit viel Sekundenkleber am Werk. Einiges wurde modifiziert, da ich beim Triebwerk etwas „Ordentliches“ aus deutschen Landen einbauen wollte. Soweit war alles startbereit, bis am Freitag beim letzten Triebwerkstest sich ein Kabel von einem 4S Lipo löste. Dumm gelaufen, es war ein fast neuer Akku Pack, den wollte ich nicht aufschneiden und mit irgendeinem Schrumpfschlauch wieder zusammenflicken. So hab ich den Akku eingeschickt. Sonntag der 25.3. war eigentlich ein perfekter Tag für das geplante Einfliegen in Karbach. Dort gibt es reichlich Platz und eine lange Asphaltpiste, nur der Akku fehlte. Glücklicherweise konnte mir Peter mit fast passenden Akkus am Samstagabend aushelfen. Aber die Stecker passten nicht, sodass noch ein Adapterkabel her musste. Trotzdem stand der Erstflug unter keinem guten Stern. Das Wetter war wie gesagt ideal und um 15:30 stand die MIG eingeschaltet auf der Piste 36 in Karbach. Ruderprobe, alles perfekt, „Ready for Take Off“. Langsam Gas rein, die MIG schnurrt los wie vom Gummi gezogen und hebt nach 20 Metern seidenweich ab. Alles super, ich muss nur etwas Höhe nachtrimmen, das war aber zu erwarten, da ich den Schwerpunkt sicherheitshalber weit nach vorne gelegt habe. Die Leistung ist wirklich beeindruckend, obwohl das Triebwerk außergewöhnlich leise ist. Ich hatte keine Telemetrie an Bord, aber beim ersten Überflug dürften es sicherlich 160 km/h gewesen sein. Die Freude war groß, dass die MIG so großartig flog. Leider nur ein paar Sekunden. Beim Anflug zum zweiten tiefen Überflug veränderte sich das angenehme Jetgeräusch urplötzlich zum lauten Kreischen und die Leistung brach zusammen. Da hatte der Jet wohl etwas Unverdauliches angesaugt. Die Position war natürlich denkbar schlecht für einen Motorausfall. Vor dem Platz, viel zu hoch und viel zu schnell für eine Landung. Irgendwie gab der Impeller noch etwas Schub ab, sodass eine Platzrunde möglich war. Zu allem Elend kam das Linke Fahrwerk nicht raus. Sowas hatte ich auch schon mal in der Werkstatt. Beim dritten oder vierten Versuch hat es in der Werkstatt geklappt, aber hier war dafür keine Zeit. Also Fahrwerk rein, Anflug schwenken zur Graspiste. Ohne die Stallspeed getestet zu haben kam die MIG lammfromm im flachen Anflug herein und ließ sich mit gehobener Nase sanft ausflairen und setzte sich butterweich ins Gras. Erstmal große Erleichterung, dass alles gutgegangen war. Beim Blick ins Triebwerk kam der Schock, ein Blatt war offensichtlich weggeflogen und hatte den kompletten Rotor und Gehäuse beschädigt. Für heute war‘s das erst mal mit Fliegen. Aber der erste halbe Flug hat saumäßig viel Spaß gemacht und ich kann‘s kaum erwarten mit repariertem Jet zum zweiten Flug zu starten.

Wer mehr wissen möchte über die Gedruckte MIG, kann gerne anrufen oder über die Homepage schreiben.

Technische Daten der MIG 15

  • Spannweite 1,20 m, Gewicht 3,2 kg
  • Impeller Wemotec Midi Jet mit HET 650-58
  • 8S 4100 mAh
  • Fahrwerk Hobby King
  • TX/RX Sektrum DX18 mit AR9350 Kreisel

von Ralf Kaiser

Modellflugzeuge werden aus Balsaholz und vielleicht auch aus Faserverbundwerkstoff hergestellt, manchmal auch aus Verpackungsmaterial, so war es bisher, bis zu unserem Neujahrsfliegen 2018.

Nachdem sich der hässliche Wind gegen 15:00 Uhr doch etwas beruhigt hatte, packte unser Gastpilot Thomas eine PT17 Stearman aus, die Alle verblüffte. Sie sah eigentlich ganz normal aus, wie mit Oratex bespannt, aber doch auch ganz anders. Die Stearman ist zu nahezu 100% auf dem 3D Drucker entstanden und daher komplett aus Plastik oder PLA wie das Material richtigerweise genannt wird. Toll sieht die Steaman aus, das Fahrwerk hat funktionsfähige Stoßdämpfer, alles gedruckt, ja sogar die Scaleräder sind aus einem speziellen Gummi gedruckt. Einzig Motor, Regler und natürlich die Fernsteuerung stammen nicht aus dem Drucker. Sie scheint etwas schwerer als ein herkömmliches Modell, aber mit knapp 2 kg ist das völlig im Rahmen für einen 1.2 m großen Doppeldecker.

Ausgerüstet ist die PT17 mit einem Outrunner der 500 Watt Klasse also 3 LIPO, ca. 40-50 Amp. Der Prop ist ein APC 11x5,5, etwas wenig Steigung für drei Zellen, wie sich gleich herausstellte.

Dem Eigentümer Thomas war die Nummer wegen dem Wind dann doch etwas zu „heiß“, sodass er den Erstflug mir überließ. „Wenn‘s Brocken gibt ist nicht so schlimm, das ist schnell wieder gedruckt“, so ermutigte er mich vor dem Erstflug.

Der Wind kam genau von vorne, so gab ich langsam Vollgas mit leicht gezogenen Höhenruder. Ja, die Leistung ist nicht üppig, aber es reicht, ich hab sie absichtlich mal etwas länger rollen lassen, aber dann hebt die PT 17 sehr schön „Scale“ ab und steigt leicht nach oben. Alle Ruder sind perfekt getrimmt, nur scheint sie mir immer noch etwas schwanzlastig, das ist bei fast allen Doppeldeckern so, der Schwerpunkt ist doch immer weiter vorne als man denkt, aber Alles im grünen Bereich, die Stearman ist super gut beherrschbar.

Gleich wird auch mal eine Rolle geflogen, geht perfekt, natürlich auch ein Looping. Schnell habe ich mich an die PT17 gewöhnt und das Fliegen macht richtig Spaß. Jetzt mal das Überziehverhalten testen. In größerer Höhe ziehe ich langsam durch und nehme das Gas zurück, alles bleibt beherrschbar. Mit voll gezogenen Höhenruder taumelt dann die PT17 im Sack-Flug, bleibt aber voll steuerbar, kein Anzeichen von irgendeinem Zicken.

Das beruhigt natürlich erstmal, so sollte die Landung eigentlich auch kein Problem darstellen. Platzrunde und dann Anflug schräg gegen den Wind. Die PT 17 segelt deutlich besser als erwartet, ich muss die Leistung komplett rausnehmen, damit sie runterkommt. Kurz vorm Aufsetzten wieder etwas Schleppgas, leicht Ziehen, Dreipunktlage, Gas raus und die Stearman setzt sich trotz Wind butterweich auf die Piste.

Super, großartig, das hätte ich wirklich nicht erwartet. Völlig gutmütige Flugeigenschaften einfach toll. Beim nächsten Flug wird der Schwerpunkt noch etwas nach vorne verlegt und dann sollte es perfekt sein.

Nach der tollen Erfahrung habe ich mir auch gleich eine PT17 aus dem Drucker bestellt. Eine MIG 15 und eine Supermarine Spitfire sind schon fertig gedruckt und liegen auf der Werkbank.

Wer gerne noch mehr wissen möchte über gedruckte Flugmodelle, der kann mich gerne anrufen unter der bekannten Nummer.